Wenn sich der Geruch von Zimt, Kardamom, Anise und karamellisierten Äpfeln durch das ganze Haus zieht, dann weißt du, es ist Apfelmus Zeit. Und dies ist garantiert das einzige Apfelmus Rezept, dass du je wieder verwenden wirst. Süß, und das ganz ohne Zucker. Herrlich duftend, dank herbstlicher Gewürze. Und kinderleicht, im Ofen, zubereitet.
Was macht dieses Rezept besonders?
Apfelmus zu machen ist ziemlich einfach. Äpfel kochen, würzen, fertig. Und genau so hab‘ auch ich mein Apfelmus die längste Zeit gemacht. Bis ich einen neue Methode entdeckt habe. Im Englischen wird diese Zubereitung von Apfelmus als „apple butter“ bezeichnet. Und im Gegensatz zur gekochten Variante werden die Äpfel dafür im Ofen gegart. Ganz ohne Rühren, Schälen oder der Zugabe von Wasser.
Raus kommt dabei ein noch intensiveres Geschmackserlebnis. Die natürliche Süße der Äpfel wird verstärkt und da kein Wasser zugegeben wird, ist das Ergebnis noch cremiger und feiner. Außerdem sparst du dir das am Herd stehen und aufpassen, dass dir die süßen Früchte nicht anbrennen. Die Äpfel werden, ungeschält, in grobe Stücke zerteilt und von ihren Samen befreit. Gemeinsam mit den Gewürzen, ich verwende hier Zimt, Sternanis und Kardamom, kommen sie in einen Bräter und anschließend für etwas mehr als eine Stunde ins Rohr. Schon während dem Garen verbreitet sich der herbstliche Duft der Früchte und Gewürze im ganzen Haus. Ein Genuss für alle Sinne.
Danach heißt es einfach abwarten und die gegarten Äpfel ruhen lassen. Dafür kommt der Deckel auf den Bräter und du lässt sie mindestens eine Stunde langsam abkühlen. Dabei wird der Dampf und der süße Saft eingefangen und die Gewürze können nochmal so richtig schön durchziehen. Im Anschluss wird das Mus dann nur noch püriert – entweder im Blender oder mit dem Pürierstab. Und schon ist das Beste Apfelmus fertig zum probieren.
Einkochen ja oder nein?
Es ist kein Geheimnis, dass wir Lebensmittel länger haltbar machen können durch Einkochen. Gleichzeitig ist es natürlich etwas mehr Aufwand das im Ofen gegarten Mus dann auch noch einzukochen. Gleichzeitig ist es eine wundervolle Methode um saisonales Kernobst auch außerhalb der Saison zu genießen. Und ja, Äpfel sind hierzulande ganzjährig verfügbar. Saisonal sind sie allerdings nur im Herbst. Zu allen anderen Zeiten des Jahres kaufst du entweder Lagerware, deren Klimafreundlichkeit durch die gekühlte Lagerung zu wünschen übrig lässt, oder vor allem aus Australien importierte Früchte. Die, wie du dir vielleicht schon denken kannst, ebenfalls nicht unbedingt ein Klimafreund sind, da sie auf Schiffen einmal quer um die halbe Welt gebracht werden müssen.
Deshalb ist für mich das Einkochen von Apfelmus ein klares JA!
Dafür brauchst du ein paar sterilisierte Schraubgläser oder Weckgläser und einen Topf. Die Gläser kannst du im Backofen bei 140°C Ober-/Unterhitze für 10 Minuten sterilisieren. Die Schraubdeckel gibst du in einen Topf und kochst sie ebenfalls für 10 Minuten aus. Wichtig ist, dass du die Innenseiten der Gläser und Deckel danach nicht mehr mit deinen Händen oder schmutzigem Equipment angreifst. Denn sonst ergibt sich die Gefahr, dass die Gläser wieder mit Bakterien in Kontakt kommen.
Wenn du die Gläser vorbereitet hast gibst du das Bratapfelmus in den Topf und bringst es zum kochen. Achtung, durchs Erhitzen kann das Mus etwas hoch spritzen. Deshalb immer kräftig rühren und deine Hände mit Topfhandschuhen schützen. Sobald das Apfelmus durch und durch erhitzt ist kannst du es in die Gläser einfüllen und sofort mit den Schraubdeckeln verschließen. Beim Abkühlen des Muses im Glas erzeugt dieses ein Vakuum, dass du durch ein lautes „Plopp“ auch hören solltest. Dies ist das sichere Zeichen, dass deine Arbeit noch viele Monate genießbar sein wird.
Lagern solltest du die Gläser kühl und dunkel. Zum Beispiel im Keller, der Speis oder in einem Vorratsschrank. Am Besten schreibst du auch noch das Jahr und das Monat darauf. Das hilft Lebensmittelmüll zu vermeiden und immer im Blick zu haben welche deiner eingekochten Leckereien noch essbar ist.
Wozu passt es?
Apfelmus ist für mich ein wahrer All-Rounder. Es passt super zu Kaiserschmarren oder in Palatschinken beziehungsweise Crepes oder auch als Topping auf Pancakes. Gleichzeitig funktioniert es toll als Ei-Ersatz in veganen Kuchen. Außerdem liebe ich es eingerührt in Naturjoghurt oder als süß-saure Abwechslung im Porridge.
Hast du das Rezept schon ausprobiert? Dann lass mir doch gern eine 5-Sterne Bewertung oder ein Kommentar da. Ich freu‘ mich außerdem wie eine Schneekönigin wenn du mich auf Instagram @themellowkitchn verlinkst oder unter dem Beitrag kommentierst.
Deine Anna
Bratapfelmus
Das wahrscheinlich beste Apfelmus, das du je machen wirst. Im Ofen geschmorte Äpfel verfeinert mit Zimt, Sternanis und Kardamom.
Ingredients
- 2kg süß-säuerliche Äpfel
- 2 Zimtstangen
- Samen von 5 Kardamom Kapseln
- 1 Sternanis
- Saft 1 Zitrone oder 1 TL Zitronensäure (optional)
Instructions
- Backrohr auf 160°C Ober-/Unterhitze vorheizen und einen ofenfesten Bräter mit passendem Deckel vorbereiten.
- Äpfel waschen (es ist nicht notwendig sie zu schälen), entkernen und in Viertel beziehungsweise Achtel schneiden.
- Die Äpfel gemeinsam mit den Gewürzen in den Bräter geben und im Backrohr für 75 Minuten backen.
- Nach 75 Minuten den Ofen ausstellen und den Deckel auf den Bräter geben.
- Im Rohr mindesten 90 Minuten, gern auch länger auskühlen lassen.
- Währenddessen die Einmachgläser sterilisieren.
- Nach dem Abkühlen Zimtstangen und Sternanis entfernen und die Äpfel mit ihrem Saft in einen Blender geben oder mit dem Pürierstab fein pürieren.
- Optional: Mit Zitronensaft abschmecken
- Optional: Apfelmus in einem Topf über mittlerer Hitze zum Köcheln bringen. Heiß in die vorbereiteten Einmachgläser füllen und sofort verschließen. *
Notes
* Uneingekocht hält sich das Apfelmus im Kühlschrank mindestens 7 Tage. Eingekocht, kühl und trocken gelagert, mehrere Monate.
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